DIE KONSTRUKTION VON ORDNUNG

Zur europäischen Minimal Art

Diese Überlegungen führen wieder hin zur "europäischen Traditionslinie", die unter anderem in der Konkreten Kunst und in den Gebäuden von Diener & Diener, Herzog & De Meuron und Peter Zumthor aufscheint. Hier findet man schließlich auch für die oben angesprochene Problematik der Ordnung den passenden Begriff der Konstellation. Der Begriff Konstellation, erstmals von Eugen Gomringer für seinen ersten Gedichtsband "konstellationen - constellations - constellaciones" im Kunstkontext explizit benutzt und von Helmut Federle graphisch im Werk "Konstellation am 15. und 19.2. 1982" (s.u.) verarbeitet, wird v.a. von Martin Steinmann als Charakteristikum der Bauten von Diener & Diener herangezogen. 

nach: Helmut Federle, Konstellation am 15. und 19.2. 1982

"Eine Konstellation ist nach dem Wörterbuch "eine Stellung von Sternen" und, wie der "Kleine Robert" ergänzt, eine Stellung von Sternen, "die eine erkennbare Form bilden". Von dieser Feststellung lässt sich ein Städtebau ableiten, der sich auf die Gestaltung von solchen Stellen richtet und dabei eine Ordnung im Großen ebenso zurückweist wie ein Laisser-faire, wie es - als Faszination - Äußerungen von Rem Koolhaas färbt".