"Die Ausstellung "Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland" versucht, sich den vielschichtigen Phänomenen der Kunstentwicklung dieses Jahrhunderts aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu nähern. Der Hamburger Bahnhof konzentriert sich auf das künstlerische Gestaltungsprinzip CollageMontage, das seinen Anfang mit den Papiers collés van Braque und Picasso nahm. Das Prinzip CollageMontage ist für das 20. Jahrhundert von paradigmatischer Bedeutung, weil es die veränderte Wahrnehmung eines in immer kleinere Teile zerschnittenen Weltganzen am deutlichsten reflektiert und gestalterisch nutzt. Wir finden es deshalb in nahezu allen Kunstgattungen.

Ein Rückblick auf das zu Ende gehende Jahrhundert zeigt, daß die rasanten, fast explosionsartigen Entwicklungen auf vielen Gebieten der Wissenschaft und Technik einhergehen mit gleichermaßen einschneidenden Veränderungen in Natur und Gesellschaft. Wir leben heute in einer von starken gesellschaftlichen Spannungen und zwei Weltkriegen gezeichneten Welt. Damit hat sich die Frage nach dem Lebenssinn vertieft gestellt. Die Entwicklung der Kunst vom Jugendstil der Jahrhundertwende über Kubismus, Dadaismus, Fluxus und Body-Art bis hin zur Objekt- und Videokunst unserer Tage kann unter diesem Aspekt als Versuch einer Antwort oder auch als existentielle Suche noch neuen Wegen der Verbindung von Kunst und Leben gesehen werden.