den Schwerpunkt auf die visuelle Informationsvermittlung, d.h. hier sind Dokumente über Orte, Städte, Landschaften, Bauwerke, aber auch Ausstellungen aller Art versammelt. 

Den Rubriken GESCHRIEBENES und ENTWORFENES kommt besondere Bedeutung zu, da die darin enthaltenen selbstverfassten Texte und Entwürfe nicht nur Anknüpfungspunkte für andere Ereignisse darstellen, sondern auch im Hinblick auf das Thema ORNAMENTALES ENTWERFEN inhaltlich überarbeitet worden sind. 

In der Rubrik GESCHRIEBENES befinden sich neben alten, überarbeiteten Texten ("Architektur als Technik", "No sense of place" und fragmentarisch "Das Haus und die Stadt") auch ganz neue Texte, die erst mit dem präzisen Thema der Arbeit entstanden sind: "Ornamentales Entwerfen", "Ornamentales Bewerten", "Remix", "Im Labyrinth der Fremdreferenzen" und als Fragmente "Im Labyrinth der Selbstreferenzen" und "Funktionalismus und Dekonstruktivismus". 

In der Rubrik ENTWORFENES wurde das Überarbeitungsinstrumentarium ORNAMENTALES BEWERTEN selber am Projekt "Städtebauliche Entwürfe für die Fischerinsel" modellhaft vorgestellt. Die Überarbeitung drei weiterer Entwürfe erfolgte im Hinblick auf die Fragestellung möglicher Anknüpfungspunkte ORNAMENTALEN ENTWERFENS an Produktionsstrategien in der Kunst: Der Entwurf für das Physikinstitut in Adlershof/Berlin fragt nach Anknüpfungspunkten an popartistische Strategien, der Entwurf für eine 

Blockverdichtung in Potsdam fragt nach Anknüpfungspunkten an konzeptualistische Strategien und der Entwurf für das Kulturforum/Berlin fragt nach Anknüpfungspunkten an minimalistische Strategien. Mit der Überarbeitung des Entwurfes für einen Stadtgarten- und Park in Biesdorf/Berlin soll die Möglichkeit einer kritischen Dimension ORNAMENTALEN ENTWERFENS ausgelotet werden, während es in meinem jüngsten Entwurf für ein Hotel an der Jannowitzbrücke/Berlin um die Frage nach dem Beitrag ORNAMENTALEN ENTWERFENS zu einer großflächigen "Stadtreparatur" ging. 

Neben dieser konzeptuellen Ausrichtung aller Entwürfe geht es in der Rubrik ENTWORFENES um den Rekonstruktionsversuch der Genese der einzelnen Entwürfe. Für solch einen Rekonstruktionsversuch ist es notwendig, die Sichtweise auf den Entwurf zu ändern. Der Entwurf darf nicht mehr  allein anhand seiner Endergebnisse, d.h. der Entwurfspläne und Entwurfsmodelle, betrachtet werden, sondern seine Einheit     muss im Entwurfsprozess selber gesucht werden: Der Entwurf kann nur noch ontogenetisch gedacht werden. Der Entwurfsprozess besteht dann aus einer zeitlich irreversiblen Ereignis-Sequenz, deren einzelne Ereignisse Beobachtungen sind. Der Ereignisbegriff bezeichnet dabei ganz allgemein die zeitliche Qualität der Elemente sinnkonstituierender Systeme, in diesem Fall der Beobachtungen. Beobachtungen sind keine dauerhaften Zustände, sondern Ereignisse 

ohne Dauer. Unter einem Prozess versteht man jedoch kein einfaches Nacheinander von Ereignissen, sondern ein Prozess ordnet die Ereignisse in Sequenzen dergestalt, daß die schon realisierten und die erwarteten Selektionen als Voraussetzungen der im Moment zu realisierenden Selektion fungieren. Heinz von Foerster würde hier von einer "nicht-trivialen" Maschine sprechen, die immer ihren output als neuen input verwendet. Die Herstellungshandlungen eines Entwurfes müssen sequentiell erfolgen und sich rekursiv orientieren an dem, was bereits entschieden ist, und an dem, was damit an Möglichkeiten erschlossen und eingeschränkt ist.

Um einen methodischen Zugriff auf die unzähligen Entwurfsbeobachtungen auch für andere Beobachter sicherzustellen, erscheint es sinnvoll, sie drei Entwurfsprozessabschnitten zuzuordnen: (1) der Entwurfsaufgabe, (2) der Entwurfsstrategie und (3) der Entwurfsdarstellung. Dabei markiert die Entwurfsaufgabe ein Problem der Architektur und die Entwurfsstrategie bildet den Beobachtungspunkt, von dem aus das Problem beobachtet wird. Die Entwurfsdarstellung schließlich ist die letzte aus der Entwurfsstrategie hervorgegangene, materialisierte Entwurfsbeobachtung. Ihr sind also schon immer der gesamte Entwurfsprozess, die Beobachtungssequenz, eingeschrieben.