DER STADTGRUNDRISS ALS ORNAMENT - COLLAGE CITY 

Die Gestalt der traditionellen Stadt mit der Gestalt der Stadt der Moderne vergleichbar zu machen, haben Colin Rowe und Fred Koetter in ihrem Buch "Collage City" 1978 unternommen.

Sie bedienen sich dabei der Figur-Grund-Methode, die schon Camillo Sitte benutzt hat, um die Ursachen des "Malerischen" der traditionellen Stadt aufzuzeigen. Colin Rowe und Fred Koetter erweitern diese Methode, indem sie damit den spezifischen Unterschied zwischen der traditionellen und der modernen Stadt benennen und aufzeigen können.

Die Gegenüberstellung der Massenpläne von Parma und St. Dié verdeutlichen die Methode und die daraus gewonnenen Erkenntnisse:

"Was nun die Relevanz der Fragen betrifft, die sich aufwerfen, lässt sich diese am besten untersuchen, indem man die Aufmerksamkeit noch einmal auf die typische Erscheinungsform der traditionellen Stadt richtet, die in jeder Hinsicht so sehr die Umkehrung der Stadt der Modernen Architektur ist, daß die beiden mitunter als alternative Lesarten irgendeines Gestaltdiagramms erscheinen könnten, welches das Umschlagen beim Figur-Grund-Phänomen illustriert. So ist die eine nahezu schwarz, die andere nahezu weiß, die eine Ansammlung von Hohlräumen in weitgehend ungegliederter Masse, die andere eine Ansammlung von Massen in weitgehend unberührter Leere, und in beiden Fällen unterstützt der jeweils maßgebende Grund eine völlig andere Kategorie der Figur - im einen Fall Raum, im anderen Objekt" (Rowe/Koetter 1978,S.88).

Francesco di Gorgio Martini: Idealstadtpläne

Gegenüberstellung der Massenpläne von Parma und St. Dié