AUF DER SUCHE
NACH EINER ORDNUNG ZWISCHEN DEN PHÄNOMENEN
 

Diese Stellungnahmen stoßen gerade in ihrer Rigidität auf die Frage, ob solche minimalistischen Objektvorstellungen für die Architektur und besonders für die Stadtplanung einsetzbar sind. Ist solch ein Minimalismus außerhalb des Museums, außerhalb eines expliziten Kunstkontextes in einer Stadt überhaupt denkbar? Was passiert, wenn das minimalistische Objekt in einen vorhandenen gestellt wird? Denn in der Stadt gibt es Ordnungen, besser: gibt es unzählige verschiedene Ordnungen. Ein Objekt, man kann im Zusammenhang mit der Stadt jetzt auch vom Haus sprechen, ist immer in eine schon vorhandene Ordnung gestellt, ob diese Ordnung nun unvollendet, rudimentär oder gewaltsam zerstört ist, oder ob nun dort – man kann jetzt auch vom Ort sprechen – verschiedene Ordnungen zusammentreffen. Diese Ordnungen werden ihrerseits durch die Häuser gebildet. Für die Stadtplanung ist also das minimalistische Objekt weniger interessant, als die Beziehung zwischen den Objekten. Stadt ist das, was sich zwischen den Objekten abspielt. Und dort gibt es Ordnung. Es ist die Ordnung für einen Ort. Ein anderer Ort hat eine andere Ordnung.

Wie aber kann eine Ordnung aus selbstbezüglichen Elementen, selbstbezüglichen Objekten, die jegliche Beziehung zu einem Außen ablehnen, entstehen? Oder mit einer Fragestellung, die schon Adolf Behne 1923 in seinem Buch formuliert hat: 

"So bleibt man skeptisch, solange das Rätsel nicht gelöst ist, wie ein Ganzes werden soll aus Elementen, die nur sich, nicht dieses Ganze wollen".